Steuerrechtler Paul Kirchhof in das CDU-Team berufen
17. August 2005
Kanzlerkandidatin Angela Merkel hat am Mittwoch im Berliner Konrad-Adenauer-Haus ihr Kompetenzteam vorgestellt. Deutschland befinde sich in der schwersten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik, betonte die Partei- und Fraktionsvorsitzende. Deshalb gehe es am 18. September um nicht mehr und nicht weniger als um eine „Richtungsentscheidung“ für Deutschland.
Merkel: „Wir werden zeigen, dass wir es besser können“.
Als Experten für Finanzen und Haushalt präsentierte die Kanzlerkandidatin den parteilosen Steuerrechtler Paul Kirchhof, die Bereiche Wirtschaft und Arbeit übernimmt der saarländische Ministerpräsident Peter Müller. Für den Aufbau Ost soll Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus zuständig sein. „Mit Ausnahme von Dieter Althaus sind alle Mitglieder grundsätzlich bereit, in einem Kabinett mitzuarbeiten“, erklärte Merkel.
Daneben gehören dem Wahlkampfteam der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU), der CDU-Außenpolitiker Wolfgang Schäuble, die niedersächsische Sozialministerin Ursula von der Leyen, die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan sowie die CSU-Politikerin Gerda Hasselfeldt für die Themen Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Umwelt an. Außerdem vertritt Bundestags-Vizepräsident Norbert Lammert den Bereich Kultur.
Unter der Voraussetzung, dass es zum Wahlsieg kommt, hat die Kanzlerkandidatin eine Reihe weiterer Personen für Spitzenposten genannt. Besonders erwähnte sie den Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Michael Glos, der künftig „eine umfassende Aufgabe“ wahrnehmen werde. Auch CDU-Generalsekretär Volker Kauder, Fraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen und Fraktionsvize Ronald Pofalla würden „eine wichtige Rolle“ spielen.
Die Partei- und Fraktionsvorsitzende betonte, dass die Auswahl der Mitglieder ihres Kompetenzteams „keine Entscheidung gegen irgendjemanden“ sei, sondern eine „Auswahl derer, die in den nächsten viereinhalb Wochen für die Anliegen der Union eintreten“ würden. „Wir sind eine starke Truppe und mit dem heutigen Tag werden wir zeigen, dass wir es besser können“.
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber erklärte, angesichts der „ökonomischen Erfolglosigkeit der Regierung Schröder bei Arbeitsplätzen, Wirtschaft und öffentlichen Finanzen“ gebe es nur eine Alternative: die Union. Überall da, wo die Schwesterparteien länger regierten, gehe es den Menschen besser.