Urbanes Leben in der Innenstadt und Stadtteilen

5. Juni 2007

Der CDU-Vorsitzende Dr. Jörg Geerlings war Gast beim jüngsten Treffen des Reuschenberger Stammtischs. Thema des Abends war die Stadtentwicklung und ihre demographischen Herausforderungen. Hiermit knüpfte Geerlings an die Ergebnisse des CDU-Stadtparteitags an, der weitreichende Themen behandelt hatte. In seiner Einleitung ging er von der Grundannahme aus, dass die Menschen in Deutschland grundsätzlich „älter, weniger und bunter“ werden, also einer höheren Lebenserwartung geringere Bevölkerungszahlen gegenüberstehen und der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund stetig steigt. Bereits seit den 60er Jahren wurden nur 90 Prozent der Menschen geboren, die für eine konstante Bevölkerungsentwicklung erforderlich gewesen wären. „Die demographische Entwicklung ist bereits passiert“, so Geerlings; „die Kinder, die nicht geboren wurden, können auch nicht mehr kommen“.


Die Entwicklung sei in Deutschland aber höchst unterschiedlich. Zwar sei auch Neuss betroffen, doch belege u.a. die Bertelsmann-Studie zur demographischen Entwicklung, dass Neuss zu einer der stabilsten Regionen Deutschlands zähle. Die Studie: Die Städte (zu der Neuss zählt) „zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Attraktivität als Wohnorte für Familien und ihren überproportional hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen aus. Sie bilden das Zentrum eines eigenen Arbeitsmarkts, sind Handels- und Kulturzentrum für das Umland“.
Die Veränderungen in einer Stadt beträfen alle Bereiche, u.a. Schulen, Regional- und Stadtplanung, den Wohnungsmarkt, Wirtschaftsentwicklung, das Zusammenleben untereinander und die Entwicklung der kommunalen Finanzen. Diesen Herausforderungen werde man sich aber stellen und habe bereits damit angefangen, etwa durch entsprechende Anträge über die Ratsfraktion. So habe man Handlungsansätze, wie in der Bertelsmann-Studie ebenfalls aufgezeigt, angepackt, etwa die Kinder- und Familienfreundlichkeit erweitert (z.B. Offene Ganztagsschule, Betreuung von Kleinkindern), Wohnstadtteile generationenverbindend weiterentwickelt (z.B. Meertal, Südl. Furth), sozialer Segregation entgegengewirkt und eine aktive Integrationspolitik betrieben (z.B. Sprachförderung) und sei gerade dabei, die Handelszentralität zu sichern und das Stadt-Image zu schärfen. Wichtig sind Geerlings zudem die Wirtschaftsförderung und eine solide Finanzpolitik; denn Unternehmen ziehen Menschen nach sich und tragen zum Erhalt des Gemeinwesens bei. Die Verwaltung habe man beauftragt, die Konzepte der Zukunft zu erarbeiten. Dies sei ein dauerhafter Prozess, in den die Bevölkerung von Neuss einzubeziehen sei. Wie wichtig dies ist, unterstrich die sich anschließende lebhafte Diskussion beim Reuschenberger Stammtisch.