Türkische Schulen in Deutschland würden Integrationsprobleme verschärfen
10. Februar 2008
Mit äußerster Skepsis reagierte jetzt der Leiter des Arbeitskreises Schule des Stadtverbandes der CDU Neuss, Andreas Hamacher, auf den jüngsten Vorschlag vom türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdogan, türkische Schulen und Hochschulen in Deutschland einzurichten.
„Damit würde den Integrationsbemühungen vermutlich ein Bärendienst erwiesen“, kommentiert Hamacher den Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten. Vielmehr gehe es darum, die Bildung von Parallelgesellschaften zu vermeiden und für eine echte Integration in unsere Gesellschaft zu sorgen. Der Erwerb der deutschen Sprache sei hierzu zwingend erforderlich, da ansonsten zu große Kommunikationsbarrieren entstünden. Eine rein türkische Schule in Deutschland, in der nur türkisch gesprochen wird, liefe Integrationsbemühungen diametral entgegen.
Als „sinnvoll“ bezeichnete der Neusser CDU-Schulpolitiker hingegen den ergänzenden qualifizierten Erwerb der türkischen Muttersprache. Eine gute Beherrschung der Muttersprache sei nach den Erkenntnissen von Sprachwissenschaftlern eine wichtige Voraussetzung zum Erlernen weiterer Sprachen.
Das in Neuss bereits existierende Angebot zum Erwerb der deutschen Sprache für Personen mit Migrationshintergrund müsse bedarfsorientiert ausgebaut, aber auch wahrgenommen werden.
In diesem Zusammenhang lobte Hamacher das Engagement zahlreicher türkischer Einrichtungen und die Arbeit des städtischen Integrationsrates. „Integration setzt ein gesamtgesellschaftliches Miteinander voraus und kann nur gelingen, wenn Abschottung vermieden wird. Hierzu werden auch in Zukunft große Anstrengungen von allen Beteiligten nötig sein“, so Hamacher abschließend.