Von der Leyen: „Es gibt keinen Krieg der Generationen“
3. April 2008
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erneut die Notwendigkeit des Zusammenhalts der Generationen in der Gesellschaft bekräftigt. Die Politik müsse die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, um den Bedürfnissen der Jüngeren wie auch der Älteren gerecht zu werden. Einen „Krieg der Generationen gibt es nicht“, so von der Leyen.
„Kreativität, Wissen und Erfahrung Älterer besser nutzen“
So sei insbesondere die Debatte um Familienpolitik und den Ausbau der Kinderbetreuung aus der Erkenntnis entstanden, „dass junge Menschen in Deutschland sich zwar Kinder wünschen, aber sie nicht in die Welt setzen. Also mussten wir die Bedingungen für das Leben mit Kindern verbessern, um den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden“, erläuterte von der Leyen. Genauso müsse man auch bei den Älteren fragen: „Was möchten sie?“ Dabei habe sich insbesondere gezeigt, dass sie gebraucht werden wollen. „Gerade ältere Menschen haben ein großes Bewusstsein für den Zusammenhalt der Generationen. Sie sehen eine gut funktionierende Wirtschaft, eine nachhaltige Familienpolitik und Kinder als Grundlagen unseres Staates an.“ Den „Krieg der Generationen“ gebe es nicht, betonte die Bundesfamilienministerin gegenüber der FAZ.
In diesem Zusammenhang zeichne sich zudem immer deutlicher ab, dass man auf die Potentiale Älterer auch aus ökonomischer Sicht nicht verzichten könne. „Die Wirtschaft weiß, dass wir mitten im demographischen Wandel sind. In vielen Branchen haben wir einen Mangel an Fachkräften, aber es gibt kein Problembewusstsein, dass kostbare Potentiale bei uns brachliegen“, mahnte von der Leyen. Bedenklich sei beispielsweise, dass nur vier Prozent der Weiterbildungen bisher Beschäftigten zugute kämen, die älter als 45 sind. Fortschritte seinen dennoch erkennbar. So sei die Erwerbsquote der Menschen, die älter als 55 Jahre sind, in den letzten Jahren deutlich gestiegen und liege jetzt bei 52 Prozent.
Eine besondere gesamtgesellschaftliche Aufgabe komme insbesondere dem Ehrenamt zu. „Jeder Dritte, der älter als 60 ist, engagiert sich freiwillig; jeder Zweite möchte ehrenamtlich tätig werden, weiß aber nicht, wie“, so die Ministerin. Diesem Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage gelte es entgegenzuwirken und Vermittlungsangebote zu schaffen. Konkret bedeute dies: „Unter dem Namen „Alter schafft Neues“ werden wir künftig auf drei Ebenen tätig: Wir fördern vorbildliche Projekte der Freiwilligendienste aller Generationen, wir werden die Qualifikation von Ehrenamtlichen verbessern, und wir werden helfen, ein bundesweites Internetportal aufzubauen, in dem jeder in seiner Nähe ein seinen Fähigkeiten und seinem Zeitbudget entsprechendes Ehrenamt finden kann“, so von der Leyen.
Quelle: CDU Deutschland