Stärkung der familiennahen Kinderbetreuung

16. März 2010

Das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration und der Landesverband Kindertagespflege NRW teilen mit:
Mit einem neuen Handlungskonzept zur Stärkung der familiennahen Kindertagesbetreuung unterstützen Land und Kommunen künftig die Kindertagespflege und die Wahlfreiheit der Eltern vor Ort. Anlässlich der heutigen Pressekonferenz (15. März 2010), bei der das 10-Punkte-Programm vorgestellt wurde, sagte Jugend- und Familienminister Armin Laschet: „Mit dem KiBiz ist das frühere Nischendasein der Kindertages­pflege endgültig vorbei. Mit dem Handlungskonzept zur Stärkung der familiennahen Kindertagesbetreuung verbessern wir zusammen mit al­len Verantwortlichen im Land weiter das Angebot.“
Im Zuge des Ausbaus eines hochwertigen Betreuungsangebotes vor allem für die Kinder unter drei Jahren nimmt die Kindertagespflege ei­nen wichtigen Stellenwert ein. Gerade für Eltern von kleinen Kindern bietet die Betreuung bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater ge­nau, was sie suchen: Kleine überschaubare Gruppen, familiären Rah­men und eine feste Bezugsperson. Bedarfsgerechtigkeit, örtliche Nähe und zeitliche Flexibilität sind weitere Pluspunkte.

Bettina Konrath, Sprecherin des Landesverbandes Kindertagespflege NRW: „Das 10-Punkte-Programm zur familiennahen Kindertagesbetreu­ung bringt Vorteile für alle: Für die Eltern ist es die Flexibilität der Kin­dertagespflege, die in besonderer Weise Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Für die Kommunen sind zuverlässige, bedarfsgerechte Kinderbetreuungsangebote ein wichtiger Standortfaktor. Für die Tagesmütter und Tagesväter im Land geben verlässlichere Strukturen mehr Sicherheit und Kontinuität.“
Mit dem Handlungskonzept wollen Land und Kommunen vielfältige An­regungen entwickeln und umsetzen, wie zum Beispiel Qualitätsstan­dards gesichert werden können, die Verlässlichkeit der Betreuung auch gewährleistet werden kann, wenn eine Tagesmutter plötzlich ausfällt oder wie Kooperationen mit Familienzentren und anderen Institutionen die Kindertagespflege vor Ort unterstützen können. Um die Integration zu fördern, sollen auch gezielt Tagesmütter mit Zuwanderungsge­schichte gewonnen werden.
Minister Laschet: „Bei den von den Modellstandorten im Rahmen des Aktionsprogramms neu gewonnenen Tagesmüttern und Tagesvätern haben rund zwölf Prozent Zuwanderungsgeschichte. Ich freue mich, dass diese familiennahe Betreuungsform so auch einen Beitrag zur För­derung von Interkulturalität und Chancengerechtigkeit im Land leistet.“
Zurzeit sind rund 20 Prozent der landesseitig geförderten U3-Plätze in der Kindertagespflege, das sind 16.245. Grundsätzlich kommt Kinderta­gespflege für Kinder aller Altersstufen in Betracht. Bei Kindern im Kindergartenalter wird die Kindertagespflege sowohl alternativ zur Ta­geseinrichtung, zum Beispiel bei besonderen Problemstellungen, als auch ergänzend genutzt.
Nach der Kinder- und Jugendhilfestatistik ist die Zahl der Tagespflegepersonen von März 2007 von 7.373 auf 9.501 im März 2009 angestiegen und die Zahl der betreuten Kinder (im Alter von 0 bis 14 Jahren) im gleichen Zeitraum von 14.509 auf 21.381.