Rückenwind durch Windenergie
6. August 2011

Rückenwind kann jeder von uns gut vertragen – ob bei der Fahrradtour durch den schönen Niederrhein oder auch symbolisch durch die Unterstützung guter Freunde und der Familie. In Form von Windkraft kann diese Form von Erneuerbarer Energie unseren Bemühungen in Sachen Umweltschutz und innovativer Stromerzeugung ebenfalls reichlich Rückenwind geben. Das hat die CDU-Fraktion des Landes NRW jetzt in einem Positionspapier zur Windenergie deutlich gemacht – und dabei auch die Interessen der Anwohner und den bestmöglichen Schutz der Landschaft berücksichtigt.
Immer mehr Privatleute – vor allem Landwirte – in unserer Region werden zum Vorreiter für Windkraft und stellen auf ihren Äckern Windräder auf. Nicht immer zur Freude der umliegenden Höfe oder Anwohner. Sind die „weißen Riesen“ doch selten zu übersehen, manchmal auch nicht zu überhören. Doch nach Fukushima haben wir uns alle vorgenommen, den Ausweg aus der Atomenergie zu finden. Und dazu gehören Groß – und Kleinwindanlagen in NRW. Sie werden in unserem Land auf absehbare Zeit den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien leisten – heißt es in dem Positionspapier. Zu Recht wie ich meine – und dabei müssen wir uns von persönlichen Interessen verabschieden, die meist lauten: Gerne, aber bitte nicht vor meiner Haustür. Mit solch einer Einstellung kommen wir in unserem Bestreben nach sauberer Energie ohne Kernkraft-Risiken nicht weiter. So sind auch die aktuellen Bestrebungen der Stadtwerke Neuss für den Bau und Betrieb von Windkrafträdern vor Ort absolut der richtige Weg.
Als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH bin ich direkt in den Prozess rund um die Erzeugung Erneuerbarer Energien einbezogen. Ein spannendes Arbeitsfeld, das nicht nur Themen wie Photovoltaik, Windkraft, sondern auch Biomasse, Mikro-Blockheizkraftwerke oder Hybridbusse für unser Leben immer wichtiger und präsenter macht. Vielleicht auch zu mehr Konflikten führen wird, denn die Stromerzeugung durch Windräder macht beispielsweise den Ausbau des Stromnetzes erforderlich – auch ein wenig populäres Thema. Wer einmal in Nordspanien die riesigen Windkraftanlagen auf den Bergen gesehen hat – inklusive der kilometerlangen Überlandstromkabel – weiß, wovon ich rede. Im dicht besiedelten NRW kaum vorstellbar.
Dennoch unterstütze ich die Bestrebungen meiner Partei, die Windenergie landesweit noch mehr zu fördern und gemeinsam mit den Bürgern Lösungen zu finden. Möglichst viele alte Windenergieanlagen gehören durch leistungsfähigere ersetzt („Repowering“) – aber auch neueste Erkenntnisse über mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen („Infraschall“ usw.) müssen beachtet werden. Im Positionspapier wird zu Recht von „planvoller Versöhnung von Ökologie und Ökonomie“ gesprochen.