Wahlsieg der CDU bei der Bundestagswahl mit bitterem Beigeschmack

25. September 2017

Am Tag nach der Bundestagswahl darf man festhalten, dass die Union wieder stärkste Kraft – und das mit Abstand – geworden ist. Diesem Sieg mit klarem Regierungsauftrag der Wählerinnen und Wähler wohnt aber ein bitterer Beigeschmack inne, da auch durch den Zuwachs von vier auf sechs Parteien im Bundestag deutliche Verluste der CDU eingetreten sind und die AfD als rechtspopulistische Partei drittstärkste Kraft geworden ist. Ebenso bitter ist das Ergebnis der SPD, die sich nun selbst ersten Sondierungsgesprächen verweigert. Sie hat vergebens im Wahlkampf versucht, so zu tun, als wäre sie auf der Oppositionsbank, obwohl sie an der Regierung beteiligt war.

Die Große Koalition hat nach 2009 wieder einmal dazu geführt, dass kleine Parteien stärker geworden sind. Ich begrüße, dass die FDP wieder im Bundestag vertreten ist, obgleich die Union viele Wähler an die FDP abgegeben hat. Hier müssen wir bei den wichtigen Zukunftsthemen, insbesondere der Digitalisierung, mehr Profil entwickeln.

Schwierig wird jetzt eine Regierungsbildung schwarz-gelb-grün („Jamaika“). Wir stellen uns dieser Verantwortung trotz der vorhersehbaren Streitthemen und gehen davon aus, dass auch FDP und Grüne sich dieser Verantwortung für unser Land bewusst sind. Neuwahlen wären lediglich Wasser auf die Mühlen von Linken und AfD.

Wir müssen jetzt intensiv die Ursachen für dieses Ergebnis analysieren und alles daran setzen, die Wähler der AfD davon zu überzeugen, wieder der Union ihre Stimme zu geben.

Persönlich habe ich mich über das klare Ergebnis in Neuss und im gesamten Rhein-Kreis Neuss für unsere Kandidaten Hermann Gröhe und Ansgar Heveling gefreut, die unsere Region wieder stark im Deutschen Bundestag vertreten werden.