City Hubs sollen Verkehr vermeiden: Minister übergibt Förderbescheid an die IHK Mittlerer Niederrhein
22. Mai 2019
Zunehmender Lieferverkehr und in zweiter Reihe parkende Paketdienstfahrzeuge sorgen für Staus – der wachsende Online-Handel trägt dazu bei, dass die Infrastruktur in den Innenstädten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stößt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung sogenannter City Hubs in den Städten Mönchengladbach, Krefeld und Neuss in Auftrag geben. „Dabei geht es darum, dass die letzten Strecken zum Kunden mit kleinen Lieferfahrzeugen wie Lastenfahrrädern zurückgelegt werden – das könnte die Straßen spürbar entlasten“, erläutert Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Die Landesregierung fördert das Projekt unter dem Titel „Modellkonzept zur Entwicklung von City-Hub-Systemen im interkommunalen Verbund“. Verkehrsminister Hendrik Wüst überreichte einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 122.400 Euro jetzt persönlich an Steinmetz. „Innovative Logistik-Konzepte können die Infrastruktur in den Innenstädten entlasten. Das ist gut für den Wirtschaftsstandort NRW. Wenn Lastenräder einen Teil des Transports von Zwischenstationen für Waren, also von City Hubs, übernehmen, ist das auch gut für bessere Luft,“ sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Dr. Jörg Geerlings, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Neuss begrüßt und unterstützt die Initiative der IHK: „Eine Verbesserung der Verkehrssituation fördert die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und stärkt dadurch auch unseren Einzelhandel.“ Die IHK wird nun gemeinsam mit den Städten Krefeld, Mönchengladbach und Neuss untersuchen, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit die Paketverteilung mit Hilfe von City Hubs in den Innenstädten mittelgroßer Städte möglichst umweltschonend und mit möglichst geringem Verkehrsaufkommen gelingen kann. Die City Hubs sollen allen Paketdiensten gleichermaßen als gemeinsame Logistikbasis zur Verfügung stehen. Die zentrale Anlieferung größerer Mengen und das Weiterverteilen zu Fuß oder mit Lastenrädern könnte dazu beitragen, Verkehr und Emissionen zu reduzieren. Damit dies gelingt, müssen geeignete Standorte für die City Hubs gefunden, mögliche Betreibermodelle geprüft sowie rechtliche Fragen beantwortet werden. Dabei sollen die Anforderungen der Lieferdienste, der Geschäftsleute in den Städten und der Verkehrsplaner gleichermaßen berücksichtigt werden“, betont Steinmetz. Bis zum Ende des Jahres soll die Studie fertiggestellt sein.