Geerlings: Neusser Rathaus hat den Brexit verschlafen

11.09.2019

106 britische Unternehmen haben ihren Sitz nach Nordrhein-Westfalen verlegt und reagieren damit auf den drohenden Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union – keins davon ist jedoch in Neuss heimisch geworden. Der Neusser Landtagsabgeordnete Dr. Jörg Geerlings (CDU) kommt deshalb zu dem Schluss: „Das Neusser Rathaus hat den Brexit bisher vollkommen verschlafen.“

Die aktuelle Zahl von 106 Unternehmen gab jetzt der nordrhein-westfälische Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner bekannt. Der größte Teil der Unternehmen, die wegen des Brexits nach NRW kommen, arbeitet in der Finanzbranche und im Bereich IT-Services. Auch Groß- und Einzelhandel sind stark vertreten.

Geerlings hatte bereits im Frühjahr vom Bürgermeister wissen wollen, was die Neusser Stadtverwaltung in Vorbereitung auf das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union getan hat, insbesondere inwieweit sie Kontakt zu ansiedlungswilligen Unternehmen aus dem britischen Wirtschaftsraum gesucht hat, um diesen in Neuss eine neue Heimat zu bieten.

„Die Stadt Neuss betreibt keine eigene Akquise von Unternehmen im Ausland“, heißt es lapidar in der Antwort auf Geerlings‘ Anfrage. „Das ist ein Armutszeugnis“, so der Abgeordnete. „Der Brexit an sich ist schon traurig, aber noch trauriger ist, wie ambitionslos und unmotiviert die Neusser Stadtverwaltung an die Sache herangeht. Der Hinweis auf angeblich fehlende Gewerbeflächen solle nur mangelnde Kreativität beim SPD-Bürgermeister überdecken. Er hätte das Thema zur Chefsache machen müssen!“

Geerlings bedauert, dass Neuss diese Chance nicht genutzt hat und ist davon überzeugt: „Schon ein einziges Unternehmen aus Großbritannien wäre gut für den Wirtschaftsstandort Neuss. Es würde Arbeitsplätze schaffen und Gewerbesteuereinnahmen bringen“, so der Politiker.

Eine zweite Ansiedlungswelle wird erwartet, wenn es tatsächlich zu einem sogenannten harten Brexit, also ohne vertragliche Regelung kommt. Dieser dürfte vor allem die Automobilindustrie treffen und könnte zum Bau von neuen Logistikzentren führen. Geerlings: „Neuss muss sich bietende Chancen auch ergreifen!“

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