CDU kämpft für Erhalt der Sprachkitas
23. Oktober 2022
Sprachkitas in Neuss müssen erhalten bleiben. Das sagen der Neusser Landtagsabgeordnete Jörg Geerlings und der CDU-Jugendpolitiker Thomas Kaumanns nach ihrem Besuch der Kita „Mullewapp“ im Dreikönigenviertel.
Die beiden konnten sich vor Ort anschauen, wie die Arbeit einer Sprachkita funktioniert. Dem Kindergarten steht eine zusätzliche halbe Fachkraftstelle zur Verfügung. Dadurch wird zum Beispiel Kleingruppenarbeit möglich, bei der Kinder spielerisch die deutsche Sprache lernen. Außerdem bekommt die Kita Geld, um Material zum Deutschlernen zu kaufen. „Diese Arbeit ist im normalen Kita-Alltag so nicht möglich. Das geht nur mit zusätzlichem Personal“, erläutert Kaumanns. Möglich wird dieses Angebot, das 13 Neusser Kitas machen, durch das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Dieses Förderprogramm besteht seit 2016, steht aber nun vor dem Aus. Die Bundesregierung will es zum Jahresende ersatzlos streichen.
Dafür hat der Landtagsabgeordnete Geerlings kein Verständnis: „Es ist wichtig, dass Kinder aus benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache lernen. Gerade erst haben wir erfahren, dass die Kompetenzen der Grundschüler in den Fächern Deutsch und Mathematik in den vergangenen Jahren bundesweit deutlich zurückgegangen sind.“ Das zeigt die aktuelle Bildungstrend-Studie der Kultusministerkonferenz. Für Geerlings ist das ein Alarmsignal: „Sprachförderung muss möglichst früh beginnen. Was im Kindergarten versäumt wird, lässt sich in der Schule nur mit großer Mühe aufholen.“
Derweil kommen aus Düsseldorf erste Signale, die auf eine Fortführung des Sprachkita-Programms hoffen lassen. Familienministerin Josefine Paul deutete bereits an, dass das Land ab Sommer 2023 einsteigen könne. Allerdings müsse der Bund bis zum Übergang für die Finanzierung sorgen. Für Geerlings ist klar: „Das Programm muss nahtlos fortgesetzt werden, sonst sind die Fachkräfte einmal weg. Wir kämpfen für die Sprachkitas und fordern die Bundesregierung auf, es genauso zu tun.“