Gut gedacht, aber schlecht gemacht! CDU-Fraktion kritisiert fehlende Sonderpädagogen an den weiterführenden Schulen in Neuss
6. Mai 2015
Nach der Realschule Südstadt, in der schon seit dem Schuljahr 2001/2002 Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf im Rahmen des gemeinsamen Unterrichts inklusiv unterrichtet werden, haben inzwischen weitere neun SEK-I- Schulen in Neuss gemäß dem 9. Schulrechtsänderungsgesetz aus August 2014 die Inklusion eingeführt.
„Die praktische Umsetzung dieses guten und richtigen Vorhabens wird leider durch die unzureichende Versorgung mit Sonderpädagogen deutlich in Frage gestellt“, stellt Stephanie Wellens, CDU, stv. Vorsitzende des Schulausschusses fest. „Obwohl wir als Teil des kommunalen Schulträgers ‚nur‘ für die Schulanlagen, für Gebäude, Ausstattung und Lehrmittel zuständig sind, sehen wir uns auch in der Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler an unseren Schulen. Ob sie ordnungsgemäß unterrichtet werden, erfahren wir nur über mühsame Anfragen bei der Bezirksregierung in Düsseldorf.“
Als Ergebnis einer solchen Anfrage der CDU-Fraktion stellte sich heraus, dass die für den gemeinsamen Unterricht vorgesehenen sonderpädagogischen Förderstunden an zwei Schulen durch längerfristige Erkrankungen gar nicht erteilt werden, an zwei weiteren Schulen fallen mehrere sonderpädagogische Stunden aus. Ersatz ist wohl nicht in Sicht, weil die Planstellen zwar eingerichtet seien, es fehle aber am entsprechenden Fachpersonal.
„Das ist so nicht hinnehmbar“, kritisiert Wellens. „Die CDU-Fraktion fordert die Bezirksregierung auf, die Erteilung des sonderpädagogischen Unterrichts sicher zu stellen. Darüber hinaus muss die Bezirksregierung sich die Frage gefallen lassen, ob sie in das Projekt Inklusion eher blind hineingestolpert ist als es auch im Hinblick auf das notwendige Fachpersonal vernünftig durchzuplanen!“
Der CDU-Parteivorsitzende Dr. Jörg Geerlings ergänzt: „Leider sind die fehlenden Sonderpädagogen keine Ausnahme, sondern eines von vielen Beispielen, die das Versagen der rot-grünen Landesregierung in der Schulpolitik dokumentieren.“ Auch in der Beschulung von schulpflichtigen Kindern von Flüchtlingen werden die Defizite immer eklatanter, da die Landesregierung kaum speziell ausgebildete Lehrer, die Deutsch als Fremdsprache lehren können, vorweisen kann. „Hier muss die Landesregierung dringend nachbessern, um die Integration dieser Kinder nicht weiter zu erschweren“, fordert Dr. Geerlings.