NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst zu Besuch im Neusser Hafen

29. Mai 2021

Die in Neuss diskutierte Neugestaltung des Wendersplatzes wird von den im Hafen ansässigen Industrieunternehmern aufmerksam verfolgt; nicht zuletzt, weil das für den Hafen zur Sicherheit benötigte Notgleis und weitere Rangiergleise dort verlaufen. Auf die besondere Lage des Neusser Hafens in direkter Nähe zum Stadtzentrum und die damit verbundenen möglichen Interessenkonflikte wies Dominik Baum, Geschäftsführer der traditionsreichen Neusser Ölmühle C. Thywissen, beim Gespräch mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hin.

Auf Einladung des Neusser Landtagsabgeordneten Dr. Jörg Geerlings (CDU) trafen sich NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Bundestagsabgeordneter Hermann Gröhe (CDU), die im Hafen ansässigen Unternehmer Martin Bindewald (Plange-Mühle) und Dominik Baum (C. Thywissen) sowie CDU-Wirtschaftsfachmann Johann-Andreas Werhahn und die Hafenmanager Sascha Odermatt und Jan Sönke Eckel zu einem Austausch über die Bedeutung der Mobilität für die Hafenunternehmen.

Der Minister hatte gute Nachrichten für die Unternehmen: „Mit Unterstützung des Bundes plant Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren ca. 50 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur des Landes zu investieren“, berichtete Landesverkehrsminister Hendrik Wüst. Der Landesminister sicherte den Neusser Unternehmen seine volle Unterstützung zu. Häfen, Heimat vieler wichtiger Industrieunternehmen, müssten geschützt werden. Rückendeckung erhielt er von den Neusser Abgeordneten Hermann Gröhe und Jörg Geerlings: „Auf Landes- und Bundesebene setzen wir uns mit Nachdruck für die besondere Berücksichtigung unserer Region bei den Planungen zu Erneuerung und Neugestaltung von Verkehrswegen ein. In unserem Ballungsgebiet im Herzen Europas müssen wir dafür Sorge tragen, dass Mobilität modern und klimafreundlich weiterentwickelt wird.“

Die Förderung kommt in Neuss an. Als ein Beispiel nannte Wüst die Förderung der Nicht-Bundeseigenen Bahnen (NE-Bahnen). So gab es seit 2018 80 Einzelmaßnahmen von 22 NE-Bahnen, wovon alleine acht Maßnahmen der Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH)  mit rund 900.000 EUR profitierten.

Dass die Mobilität von entscheidender Bedeutung ist, machten die Unternehmer Bindewald und Thywissen deutlich. Gastgeber Martin Bindewald (Plange Mühle) setzt mit seiner Unternehmensgruppe auf den Standort Neuss. Aktuell investiert die Mühle in ein neues Silo. Bisher wird die Ware per Schiff oder LKW transportiert, demnächst kann mit dem neuen Silo der Zug hinzukommen. Bindewald hat damit das Ziel der Emissionsreduzierung und die Erschließung neuer Märkte im Osten Europas über die Schiene im Sinn. Zudem ist der Transport großer Produktmengen damit unabhängiger vom Wasserstand des Rheins. „Auch unsere seit 1839 in Neuss produzierende Ölmühle C.Thywissen ist auf die Sicherheit der Lieferketten angewiesen. Die Lager können Waren nur für wenige Tage vorhalten. Hoch- und Niedrigwasser des Rheins beeinflussen daher schnell die Abläufe“, wies Dominik Baum auf die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur hin.

„Die CDU-geführte Landesregierung bringt die Verkehrsinfrastruktur wieder in Schwung und sichert so den Industriestandort Neusser Hafen“, zieht Landtagsabgeordneter Jörg Geerlings das Fazit. Dabei ist ihm der Blick auf den Prozess des Strukturwandels sehr wichtig. „Wir müssen die Chancen, die sich hieraus ergeben, nutzen und mit Blick auf die Klimaziele die Verkehrsinfrastruktur modernisieren.“